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Wirtschaftlich und langlebig

Gebäude sind besonders langlebige „Güter“, deren Erstellung und Nutzung stets zusammen betrachtet werden muss. Sie sollten auch im Betrieb wenig Kosten verursachen und anpassungsfähig für zukünftige Veränderungen sein.

Baukosten und Nutzungskosten gleichermaßen berücksichtigen

Da die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen in immer kürzer werdenden Änderungszyklen stattfinden, sollten Gebäude auch anpassungsfähig für Veränderungen sein und nicht allein auf die geplante Nutzung ausgerichtet werden.

Gebäude können über hunderte von Jahren genutzt und wertgeschätzt werden. Besonders die tragenden Bauteile beeinflussen die Haltbarkeit und Umnutzbarkeit.

Die Kosten für die Errichtung oder Sanierung von Gebäuden machen im Vergleich zu den Betriebskosten den kleineren Teil der Ausgaben über die gesamte Lebensdauer aus. Daher ist das Lebenszykluskostenprinzip ein wesentlicher Bestandteil des nachhaltigen Bauens. Zudem sind die Flächeneffizienz und Anpassungsfähigkeit wichtige Punkte einer ökonomischen Bewertung.

Eine ökonomisch optimierte Planung orientiert sich an einem festgelegten Zeitraum als Referenz. Damit können Kosten, die während der Nutzung von Gebäuden anfallen – beispielsweise für die Beheizung, Reinigung oder die Erneuerung von Bodenbelägen – abgeschätzt und den Baukosten gegenübergestellt werden. Für das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesbauministeriums wurde ein Betrachtungszeitraum von 50 Jahren festgelegt, da die meisten Gebäude länger als 30 Jahre genutzt werden. Dies ist eine angemessene Größe für die Abschätzung der Kosten eines langfristigen Gebäudebetriebs und entspricht einer Erneuerungsrate des Baubestands von jährlich 2%.

Eine Planung, die sich an Lebenszykluskosten, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit orientiert, muss vor allem folgende Punkte im Blick haben:

  • Entwicklung von Grundriss- und Gebäudestrukturen, die die bestmögliche Funktionalität für die Bauaufgabe bieten. Umsetzung von Bauqualitäten, die im Sinn der Funktionalität für die Gesundheit, den Komfort und die Arbeitseffizienz der Nutzer optimal sind.
  • Erstellung des Gebäudes unter Kostengesichtspunkten anhand von Optimierungen, um Risiken und Betriebskosten im Lebenszyklus niedrig zu halten.
  • Minimierung des Energiebedarfs und der Energiekosten – auch unter Berücksichtigung von Kosten für die Wartung und Erneuerung von technischen Anlagen
  • Einsatz von Baustoffen und Bauteilen, die langlebig, gut instandzuhalten und zu reinigen sind
  • Maßnahmen zur Reduzierung des Trinkwasserbedarfs
  • Flexibilität / Unterteilbarkeit in verschiedene Nutzungseinheiten, Berücksichtigung von Achsrastern, Einsatz leichter Trennwände etc.
  • Hohe Flächeneffizienz

Vorgehensweise

Im Zentrum eines Entwurfs für eine wirtschaftliche und langlebige Baumaßnahme stehen:

  • Planungsbegleitende Optimierungen
  • Entwurfsvarianten unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten (z.B. durch Planungswettbewerbe)
    • Lebenszykluskostenberechnungen und Kostentransparenz in der Planung
    • Variantenuntersuchungen der technischen Ausführungen
  • Hohe Flächeneffizienz, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
    • Variantenuntersuchungen zu den Grundrisslösungen und Bauteilen
  • Vorbereitung für einen optimalen Betrieb und Inbetriebnahme
    • aktuelle und umfassende Bauunterlagen und Dokumentationen
    • Beschreibung der Planungskonzepte, die zeigen, welche Funktionsweisen in dem Entwurf integriert sind
    • Betriebsanleitungen und Monitoring