Verschiedene Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt berücksichtigen
Der sozialen und kulturellen Dimension werden Schutzziele zugeordnet, die sowohl die soziale und kulturelle Identität als auch das Wertempfinden des Menschen betreffen. Hierzu gehören vor allem Werte wie Gesundheit, Mobilität und Lebensqualität sowie Partizipation und kulturelle Vielfalt. Diese Dimension der Nachhaltigkeit stellt somit einerseits die Nutzerbedürfnisse und Funktionalität, andererseits die kulturelle und ästhetische Qualität des Gebäudes in den Mittelpunkt.
Bei der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit werden als Schutzziele die Ressourcenschonung durch einen optimierten Einsatz von Baumaterialien und Bauprodukten, eine geringe Flächeninanspruchnahme, die Erhaltung und Förderung der Biodiversität sowie eine Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs verfolgt.
Bei der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit werden über die Investitionskosten hinausgehend insbesondere die Baufolgekosten betrachtet. Im Fokus stehen demnach die gebäudebezogenen Lebenszykluskosten, die Wirtschaftlichkeit und die Wertstabilität von Baumaßnahmen.
In Deutschland wurden die drei Dimensionen durch weitere Dimensionen für den Baubereich ergänzt: Die technische Qualität sowie die Qualität der Planungs- und Bauprozesse erweitern die Bewertung der Gebäudequalität als Querschnittsqualitäten. Der Vorschlag für diesen nationalen Ansatz zum nachhaltigen Bauen wurde 2008 am Runden Tisch Nachhaltiges Bauen diskutiert, festgelegt und im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen verankert. Darüber hinaus beeinflusst auch die Auswahl des Standortes – und damit die Standortmerkmale – maßgeblich die Nachhaltigkeitsqualität des Gebäudes.