Bundesminister Peter Ramsauer hat heute die "Testfamilie" Welke/Wiechers besucht, die das Effizienzhaus Plus in Berlin seit einem Jahr bewohnt. Bei dieser Gelegenheit wurde nach einjähriger Wohnphase ein Zwischenfazit gezogen.
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Zwischenbilanz nach einem Jahr Probewohnen im EHP
Ramsauer:
"Unser Praxistest zeigt, dass sich dieses einzigartige Modellprojekt auch im Alltag bewährt. Das Haus liegt deutlich im "Plus": Das Gebäude erzeugt über seine Photovoltaikfassaden mehr Strom als die Familie für die Nutzung der Haushaltsgeräte und den Betrieb der Anlagentechnik benötigt. Dieser Überschuss konnte genutzt werden, um die Elektrofahrzeuge vor dem Haus zu betanken."
Das Bundesministerium für Verkehr Bau- und Stadtentwicklung (BMVBS) hat im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitätsforschung in Berlin ein Einfamilienhaus errichten lassen, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Dieser Strom speist direkt vor Ort Elektrofahrzeuge. Am 4. März 2012 ist die vierköpfige Familie Welke/Wiechers eingezogen, um das Haus für 15 Monate einem Alltagstest zu unterziehen. Die großen deutschen Automobilhersteller haben für den Test jeweils für drei Monate Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt: Daimler, Volkswagen, BMW, Audi und Opel. Neben den E-Autos stehen der Familie zwei Pedelecs zur Verfügung.
Das Projekt in Berlin wird wissenschaftlich begleitet.
Ramsauer:
"Das Haus dient vor allem einem Ziel: Erwartungen mit den Erfahrungen aus dem Alltag abgleichen, um Innovationen weiter zu verbessern und marktfähig zu machen. Die Familie Welke/Wiechers hat Pionierarbeit geleistet. Durch das Probewohnen konnten wir wichtige Erkenntnisse sammeln: über das Nutzerverhalten bei der Elektromobilität und über zukunftsweisende Stromspeicher."
Familie Welke/Wiechers:
"Wir haben uns sehr wohlgefühlt in "unserem" Effizienzhaus. Gleich von Anfang an wurde es unser Zuhause. Es fühlt sich gut an, die Energie und die Wärme für den Haushalt und den Strom für die Elektroautos selbst erneuerbar herzustellen. Obwohl es immer wieder auch eine Herausforderung für uns als Familie war, im Licht der Öffentlichkeit zu stehen, sind wir stolz, an einem architektonisch und technisch so spektakulären Projekt teilnehmen zu können. Gleichzeitig machen wir uns Sorgen darüber, dass über die Technik die Notwendigkeit zur Veränderung von verschwenderischen Lebensstilen vergessen wird. Unsere Kinder und wir Erwachsenen finden es selbstverständlich, mit der Bahn in den Urlaub zu fahren und zu Hause das Licht hinter uns auszuschalten. Innovative Technik und energiesparendes Verhalten, zum Beispiel "Teilen statt Besitzen", müssen durch Regeln für Alle ergänzt werden."
Die Erfahrungen aus dem Praxistest kommen auch den über 30 vom BMVBS bundesweit geförderten Effizienzhaus-Plus-Projekten privater Bauherren zu Gute. Das Effizienzhaus Plus war außerdem ein echter Publikumsmagnet: Über 10.000 Menschen - Bürger und Fachleute - haben sich das Haus an den Besuchertagen bereits angesehen. Daran soll nach Ende des Alltagstests Ende Mai angeknüpft werden. Ab Juni wird das Haus mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. An diesen Tagen findet um 16 Uhr ein öffentlicher Vortrag über die Besonderheiten des Effizienzhauses und zu Themen des energieeffizienten Bauens mit anschließender Führung statt. Der Besuch ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich. Auch das Veranstaltungsprogramm ist kostenfrei. Im Angebot steht u. a. ein buntes Ferienprogramm für Kinder. Im Mittelpunkt steht die spielerische Annäherung an das Thema Energie und Klimaschutz. Daneben gibt es z. B. Beratungen für Mieter, private Hauseigentümer, Bauherren und Wohnungseigentümer und vieles andere mehr. Erste Termine und eine Übersicht über das Veranstaltungsprogramm finden Sie bei uns im Internet unter www.bmvbs.de/effizienzhausplus. Dort finden Sie auch die Messdaten sowie nähere Informationen zur Bilanz des Effizienzhauses in Berlin und zu den bundesweiten Projekten.